Cimarron libris
Die Entwicklung unserer Gedanken
Aphorismen und Prosa
Band 19



Beispiele

Letztmalige Aufforderung von der Tribüne
der Demokratie an den Gast im Tarnanzug:
Bitte drehen Sie den Lauf Ihrer
Panzerkanone in eine andere Richtung.


Wenn ein Aphorismus deine Gedanken erobert,
muß dies nicht zwangsläufig in einer Kollaboration enden.

Vielleicht sollten wir darüber nachdenken,
Gott als letzten Entscheidungsträger abzuwählen.

Der Antrag des Jüngsten Gerichts
um Vertagung auf unbestimmte Zeit
unterstreicht in keiner Weise
den Ernst einer Bevölkerungsexplosion.

Ungeachtet der Tatsache, daß die Hierarchie
seinem Eifer im Wege stand,
genoß er die Kletterpartien der Erniedrigung.

Manager mit Niveau und Visionen erinnern
an Visionäre des Glaubens.
Die Frage ist, wer vertritt Gott am besten.

Wir sollten uns davor hüten,
in der Festung Demokratie
die Schießscharten unbrauchbar zu machen.

An jenem Tag, als der Opportunismus als
taktische Weltanschauung verboten wurde,
staunten die Menschen über die Größe
ihres Charakters.

Für manche wäre es tödlich,
ließen die Toten mit sich reden.

Gesetzt den Fall, alle politischen Gefangenen erhielten
auf unserer schönen Erde ihre Freiheit zurück.
Bescheidene Zwischenfrage: Auf welcher Erde?

Im Interesse der Meinungsfreiheit hat noch
niemand die Demokratie gefährdet.

Im Vorzimmer zur Ewigkeit traf ich auf
das Experiment.

HERR, gib uns die Kraft, mutig zu bleiben,
laß uns weiterhin hoffen, und lange daran glauben,
daß wir unfähig sind, die Welt
nach unseren Wünschen zu zerstören.

Verdammt will ich sein, wenn das Recht auf einen
angenehmen Wohlstand nicht auch zu einem
sozialen Frieden führen kann.

Sie schreiben unzählige Geschichten über ihre Katzen und Hunde, in Fortsetzungen, über ihre schöne Zeit in Irgendwo, und über glücklich überwundene Schicksalsschläge, die ihre Lebensgrundlage fast erschüttert hätten. Ihr Lieblingssektor ist der Kriminalroman. Sie kennen sich aus. Die Phantasie in ihren Dialogen ist atemberaubend naiv. Der Bösewicht spricht wie ein Professor, und der Professor redet im Jargon eines Analphabeten.

Manchmal drehte er seinen mächtigen Schädel unruhig hin und her, als wollte er etwas sagen. Sein Gesicht zeigte eine unendliche Trauer. Die Augen sahen durch mich hindurch. Ich mußte mich abwenden.
Zu wissen, daß seine Gedanken - ohne eine befreiende Stimme - für immer eingeschlossen waren, betrübte mich. Allein seine Mimik, die unglaublich variabel war, versuchte mir mitzuteilen, was ihn bewegte.
So verbrachte ich Tage meines Lebens in seiner Nähe, ohne zu begreifen, wer er wirklic
h war.

 

 



Band 19
Die Entwicklung unserer Gedanken
Aphorismen und Prosa
Reihe Cimarron libris
Auflage dieser Ausgabe 99 Exemplare. Die ersten sieben Ausgaben bleiben beim Team.
Text/handschriftl. Vermerke Gregori Latsch, Cimarron-Team
Grafiken im Druck Ralf Biskup, Cimarron-Team
Gestaltung/Satz/Laserdruck Doris Hess, Cimarron-Team
Heft-Format A5, von Hand gebunden
Heftumfang 80 Seiten, davon 60 Seiten Text.
Vorsatz/Druckpapier Unterschiedliche Büttenqualitäten, Premium Feinpapier.
Umschlag Büttenkarton unterschiedlicher Stärke, mit farbigem Titel/Grafik und Text auf der Rückseite.
Schutzumschlag
mit Banderole
Premium-Transparentpapier, eingeschlagen.
Besonderheiten Das Büttenblatt im Mittelteil des Heftes enthält ein sw-Originalfoto mit einem Porträt des Gorillas Matze, der von 1969 bis 2008 im Frankfurter Zoo lebte - und ein vertrauter (schweigender) Zeitgenosse des Autors war. Das Foto ist signiert, datiert und mit einer Notiz des Autors versehen. Die andere Seite des Blattes im Mittelteil trägt eine Tagebuchnotiz aus den 1980er Jahren über eine der unzähligen Begegnungen (auf Distanz) mit Matze, dem Gorilla.
Preis Je Heft 79,90 €
incl. Mwst. und freie Zusendung innerhalb Deutschlands.

Ansichten des Cimarron-Teams zu dieser Ausgabe:
Eine gelungene Auswahl spitzfindiger und einprägsamer Aphorismen
mit philosophisch-poetischem Charme.
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